Bild © S.Fischer Verlag
Lange habe ich auf diesen kleinen Schatz hier warten müssen. Es ist sogar eins der wenigen Bücher, die ich mir schon etliche Monate vor dem Erscheinungstermin vorbestellt habe. Umso mehr konnte ich es kaum erwarten es in meiner Post zu finden. Letzten Freitag war es dann endlich soweit. Ich hatte Post von Buch.de und darin war meine Ausgabe von “Silber – Das dritte Buch der Träume”, dem letzten Teil der Silber Trilogie, von Kerstin Gier und wow…ich kann es irgendwie nicht so richtig glauben, dass dies nun das Ende dieser Reihe ist. Mir kommt es noch so vor als wäre “Silber – Das erste Buch der Träume” sowie “Silber – Das zweite Buch der Träume” vor nicht all zu langer Zeit erschienen, doch es sind 2 Jahre vergangen seit Liv das erste Mal den Traumkorridor entdeckt hat. Aber jetzt steht ihr letzte große Herausforderung bevor, die sie hoffentlich gut meistern wird.
Der Korridor mit deinen verschiedenfarbigen Türen und dem sanften Licht hätte heiter und friedlich wirken können, aber das tat er nicht. Die Stille hatte etwas Lauerndes, und es war nicht auszumachen, von wo das Licht überhaupt kam. Trotzdem liebte ich diesen Ort und die Vorstellung, dass hinter jeder der Türen eine andere Seele träumte, und alle Menschen auf der Welt durch dieses Labyrinth miteinander verbunden waren. Es war ein magischer Ort, geheimnisvoll und gefährlich…
Es ist März, in London steht der Frühling vor der Tür – und Liv Silber vor drei Problemen. Erstens: Sie hat Henry angelogen. Zweitens: Die Sachen mit den Träumen wird immer gefährlicher. Arthur hat Geheimnisse der Traumwelt ergründet, durch die er unfassbares Unheil anrichten kann. Er muss unbedingt aufgehalten werden. Drittens: Live Mutter Ann und Graysons Vater Ernest wollen im Juni heiraten. Und das böse Bocker, die Großmutter von Grayson, hat für die Hochzeit ihres Sohnes große Pläne, allerdings ganz andere als die Braut. Liv hat wirklich alle Hände voll zu tun, um die drohenden Katastrophen abzuwenden…
Ich weiß nicht mehr wann ich das letzte Mal so sehnsüchtig auf ein Buch gewartet habe, dass es endlich erscheint und ich es lesen kann. Doch je näher der Erscheinungstermin von Silber – Das Dritte Buch der Träume rückte, desto öfter habe ich in den Briefkasten geschaut. Ich wurde immer nervöser und ungeduldiger wann den endlich mein Exemplar von dem Buch ankommt und dann war es am Freitag da. Am Wochenende habe ich mich natürlich gleich ans Lesen gemacht und das Buch quasi inhaliert so schnell war es fertig gelesen. Beim öffnen des Paketes ist mir an dem Buch als aller erstes das Cover bzw. der Bucheinband aufgefallen. Man ganz schlicht gesagt ein großes, silbern glänzendes Buch in den Händen hält. Der Einband ist der absolute Wahnsinn, er ist ziemlich auffällig und auch zwischen den ganzen anderen Büchern im Regal sticht das Buch einem ins Auge. Gefällt mir total.Für mich ist es immer wieder faszinierend zu sehen wie man am Anfang nicht so sehr darauf achtet und nach dem Lesen merkt wie viel vom Inhalt in der gesamten Gestaltung versteckt ist. Die einzelnen Seiten in dem Roman wurden mal wieder fleißig gestaltet. Jede Seite auf der ein neues Kapitel beginnt wurde wunderschön verziert, aber auch einige andere Seiten zwischen drinnen haben an der ein oder anderen Stelle eine dezente Verzierung erhalten, was ziemlich nett ist und das Buch irgendwie sympathischer macht.
Der Roman liest sich ziemlich gut und leicht, da nicht lange herum schrieben wird. Man merkt hier den lockeren und unbeschwerten Schreibstil von Kerstin Gier mit dem man sich sehr gut einfindet und in die Geschichte eintauchen kann. Meiner Meinung nach sogar so gut, dass ich des Öfteren etwas verwirrt war wenn ich in die Realität und vor allem raus aus dem Buch gezogen wurde, um mich mit etwas anderem zu beschäftigen. Aber egal wie lang oder kurz die Lesepausen waren jedes Mal taucht man ganz schnell in die Welt ein wie Liv in ihren Traumkorridor und dieser hatte dieses Mal einiges zu zeigen und erkunden. Ehrlich gesagt wollte ich das Buch nicht mehr weglegen, sondern einfach nur lesen. Hinzu kommt, dass du die vielen lebhaften Beschreibungen und Ereignisse einem der Traumkorridor immer vertrauter wird. Während dem Lesen habe ich immer versucht alles bildlich vorzustellen, was nach und nach immer einfacher wurde. Die Geschichte regt auf jeden Fall die eigene Fantasie, in Sachen Vorstellungsvermögen, an dazu habe ich mir auch oft die Frage gestellt “Was wäre wenn es auch in der Wirklichkeit funktionieren würde, mit dem gemeinsamen Träumen?”. Es wäre zum einen echt interessant das ebenfalls zu können aber in der Geschichte erfährt man allerdings auch einige Nachteile von diesem gemeinsamen Träumen was mich wiederum von dem Wunsch abhält es auch zu können. Es war ebenfalls schön zu sehen wie die Charaktere mehr Tiefe bekommen haben und der Leser mehr von Beziehungen untereinander und Hintergründen erfährt. Mein persönliches Highlight war als Florence die Fassade der Zicke fallen lässt und sich zu einer “normalen” Stiefschwester entwickelt. Aber auch als gelüftet wurde wer denn diese Secrecy ist war ein Sahnehäubchen für sich. Bin mir da teilweise vorgekommen als wäre es wie bei Gossip Girl, jedenfalls hätte auch hier nie herausgefunden wer die mysteriöse Person hinter dem Blog ist. Leider haben auch ein paar Charaktere, wie z.B. Grayson, zu wenig Aufmerksamkeit bekommen von denen ich gerne mehr erfahren hätte. Aber auch wie sich die Beziehung von Liv und Henry nach ihrer Krise und dem Problem mit Arthur weiterentwickelt wurde leider nicht so wirklich ausgearbeitet.
Mittlerweile hat sich die Silber Reihe einen Platz bei meinen Lieblingsbüchern erkämpft und ich kann mir es durchaus vorstellen das diese Sucht zum Lesen bei der Trilogie nie verschwinden wird. Mit großer Sehnsucht und riesen Vorfreude konnte ich es kaum erwarten den nächsten Teil, und leider auch das Ende, zu erhalten und diesen lesen zu können. Leider wurde ich da ziemlich enttäuscht. Der hochgelobter “krönende Abschluss” war meiner Meinung nach ziemlich hoch aufgebauscht. Der dritte Teil an sich war echt gut jedoch kam man sich vor als macht die Geschichte auf einmal einen Schnitt und hört einfach an dieser Stelle auf ohne einen richtigen Abschluss zu haben.Dazu kommt noch das offene Ende, wodurch man den Eindruck hat, dass da irgendetwas fehlt oder man etwas wichtiges verpasst hat. So etwas dürfte meiner Meinung nach bei einem Abschluss einer Trilogie nicht sein. Dieses Phänomen ist mir schon bei der Edelstein Trilogie aufgefallen und ich hoffe sehr, dass das nicht der Stil von Kerstin Gier ist. Meiner Meinung nach gibt es, rund um den Traumkorridor und Liv, noch so viel zu erzählen und erkunden um ausgerechnet jetzt einen Riegel davor zu schieben. Ich hoffe sehr dass Kerstin Gier es sich anders überlegt und mit “Silber – Das vierte Buch der Träume” eine Fortsetzung bringt.
Eure Kaddy