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Rick Riordan – Magnus Chase / Das Schwert des Sommers

September 6, 2016

 

 

 

 

Titel: Magnus Chase – Das Schwert des Sommers
Autor: Rick Riordan
Position: Band 1 einer Reihe
Seitenzahl: 551 (ohne Glossar)
Verlag: Carlsen
Preis: gebundene Ausgabe 19,99€ (hier)
ISBN: 978-3-551-55668-4

Bildquelle: Carlsen Verlag

 

Lange habe ich auf das neue Rick Riordan Buch gewartet. Obwohl ich, mit Percy Jackson, bisher nur eine Reihe von ihm gelesen habe und es noch einige andere von ihm gibt wollte ich diese Reihe unbedingt als nächstes lesen. Wieso? Die Antwort besteht aus zwei Wörtern.

Nordische Mythologie!

Obwohl die meisten Filme und Bücher von der griechischen oder ägyptischen Mythologie handelt ist die nordische eine meiner Lieblingsmythologien. Möchte man sich auf die Spuren der Wikinger und Co. begeben kann man dies sehr gut mit den ganzen Thor Filmen oder der Serie “Vikings”, bei der ich schon sehnsüchtig auf die nächste Staffel warte.
Als dann im März 2012 mit “Wodan” eine Achterbahn, im Europa Park in Rust, mit nordischer Mythologie als Gestaltungsthema kam habe ich mit total gefreut. Ich selbst finde es immer wieder total schön durch den Wartebereich zu gehen, da einfach enorm viele Details drin stecken.
Unter den Büchern dagegen bin ich bisher nicht so fündig geworden, was diese Mythologie gibt. Entweder schaue ich falsch oder es gibt wenig gute Bücher darüber. Umso mehr freue ich mich, dass es mit Rick Riordan und seiner Magnus Chase Reihe endlich einige gute Bücher zu diesem Themengebiet geben wird.

Als ich zum ersten Mal das Cover gesehen habe und auch jedes Mal, wenn ich das Buch in der Hand halte denke ich mir nur “Wooooow”. Die Gestaltung ist einfach nur unglaublich.

Zu sehen ist ein großer Kopf von Odin, dem Allvater und somit quasi der Gott der Götter, einer von Odins Raben auf seiner Schulter und ein Junge mit einem Schwert in der rechten Ecke. Von den anderen Rick Riordan Bücher weiß man, dass das Magnus Chase sein muss. Auf der Rückseite sieht man den Weltenbaum Yggdrasil.

Magnus1

Aber auch im Buch selbst entdeckt man, dass man sich auch bei der Gestaltung von den einzelnen Seiten Mühe gegeben hat.
Das merkt man besonders daran, dass die Schriftart der Überschriften sowie die Kapitelzahlen den Runen ziemlich ähnlich aussehen und damit das komplette Erscheinungsbild ziemlich gut abrundet.

Jedes Kapitel wird mit einer, für Rick Riordan typischen, sehr humorvollen Überschrift eingeleitet. Diese witzigen Überschriften habe ich vor allem bei der Percy Jackson Reihe kennen und lieben gelernt. Ohne diese wäre das Buch für mich irgendwie kein richtiges Rick Riordan Buch. Ich kann euch ehrlich sagen, ich habe es sehr vermisst etwas von ihm zu lesen. Trotz dem umfangreichen geschichtlichen Hintergrund hatte ich einen riesen Spaß den ersten Magnus Chase Band zu lesen, da man nicht trocken irgendwelche Informationen zu der nordischen Mythologie erhält, sondern sie einem mit Humor erzähl wird und so auch die Stimmung auflockert.
Was mir außerdem total bei “Magnus Chase – Das Schwert des Sommers” gefallen hat ist, dass der Leser immer wieder aktiv angesprochen und miteinbezogen wurde. Die Geschichte wird nicht einfach nur wiedergegeben und erzähl sondern man hat hier das Gefühl ein Teil zu sein.

Wie auch bei seinen anderen Büchern findet man ganz am Ende von Buch ein Glossar bei dem zum einen die erwähnten Personen, Orte/die Welten beschrieben sind aber auch die Runen und deren Bedeutung findet man ebenfalls dort. Seit ich es entdeckt habe nutze ich es ziemlich oft während dem Lesen um einfach nochmals nachzuschauen oder um einfach so darum rumzublättern. Schade finde ich an dem Glossar nur, dass die meisten Erklärungen ziemlich knapp gehalten sind und sehr oft das eins zu eins ist was in der Geschichte darüber gesagt wurde. Sollte man aber vor lauter Götter und anderen mystischen Wesen den Überblick verloren haben so findet man diesen mit dem Glossar schnell wieder.

Neben der optischen Gestaltung sind die Charaktere wieder einmal total gut gelungen. Vor allem durch ihre Stärken und Schwächen wirken sie extrem greifbar und dazu kommt, dass man sich mit dem ein oder anderen identifizieren kann. Als ich begonnen habe die Geschichte zu lesen hatte ich für einige Zeit den Eindruck, dass jeder Charakter für sich selbst da steht und nicht sonderlich zu den anderen passt. Je mehr man allerdings in die Welt eintaucht und die gemeinsamen Abenteuer erlebt stellt man fest, dass alle Protagonisten perfekt miteinander harmonieren.
Anders als bei Percy Jackson haben wir hier nicht ein Trio, welches durch die Welt(en) zieht und versucht ein großes Unheil zu verhindern, sondern ein Quartett. Dieses besteht aus Magnus, Hearth, Blitzen und Sam.

Magnus Chase ist 16 Jahre alt und lebt seit dem Tod seiner Mutter, vor knapp zwei Jahren, auf der Straße lebt. Obwohl es tragisch ist, dass er seine Mutter verloren hat und auf der Straße lebt hatte ich nie so wirklich Mitleid mit ihm, weil es sein Charakter gar nicht zulässt. Ich glaube auch, dass Magnus aus nicht wollen würde, dass man ihn bemitleidet.
Ähnlich wie bei Percy Jackson ist auch Magnus der Sohn eines (nordischen) Gottes und weiß davon absolut nichts bis er auf eine gefährliche Situation stösst und herausfindet, dass er anders ist als die anderen. Auf seiner Reise durch die neun Welten wächst er Öfteren über sich hinaus was dazu führt, dass sein Charakter eine enorme Entwicklung durchlebt.
Apropos Percy Jackson…gleich am Anfang vom Buch wird eine kleine aber feine Verbindung zu der Reihe aufgebaut. Als der Name von Magnus Cousine Annabeth fiel musste ich sofort an die Annabeth aus Percy Jackson denken. Das kann doch nicht wirklich wahr sein oder etwa doch? Schnell musste ich nachschauen und tatsächlich es ist DIE Annabeth Case. Schnell wird klar weshalb sich Annabeth so komisch in Magnus Gegenwart benimmt und ich bin schon sehr gespannt darauf wann und wie sie ihn über ihre Identität aufklären wird. Ich stelle mir die Situation jetzt irgendwie so richtig lustig vor, weiß auch nicht so recht weshalb.
Der liebe Magnus hatte schon vor Beginn des Buches ein recht viele Pluspunkte bei mir gutgeschrieben. Wieso? Wegen seinem Namen!
Viele die “Die Chroniken der Unterwelt” gelesen haben und lieben denken bei dem Namen bestimmt an Magnus Bane. Bei mir ist das zumindest so. Spätestens nach der super süßen Widmung an Cassandra Clare müsste bei den Letzten der Groschen gefallen sein.

Obwohl mich das Buch auf viele, unterschiedlichen Weisen begeistert hat, finde ich dennoch einen kleinen Punkt, der mit etwas gestört hat. Das Geschehene ist eindeutig spannend und man erlebt recht viel mit den Protagonisten aber dennoch hatte ich hin und wieder das Gefühl, dass die Geschichte sich ein klein wenig gezogen hat. Irgendwann gegen Ende beschlich mich kurz der Eindruck nicht wirklich voran zu kommen. Egal wie viel man gelesen hatte rückte das Ende nicht in Sicht. Als jedoch das Abenteuer seinen Höhepunkt erreicht hat und man die Spannung ziemlich deutlich spüren konnte sind die Seiten an einem vorbei gezogen. Ehe man sich versehen konnte war das Buch dann auch schon beendet und die aufsteigende Ungeduld wie weggeblasen.
Mir ist durchaus bewusst, dass ich hier auf höchstem Niveau nörgeln und man gerade beim ersten Teil einer Reihe die ganzen Informationen erst einbinden und die Personen samt Hintergrund vorstellen muss. Was vor allem Zeit und Seiten benötigt, dennoch waren einige wenige Situationen viel zu detailliert beschrieben. Bei einigen Göttern und nordischen Wesen dagegen wurden die Begegnungen mit ihnen recht knapp erwähnt, was ich andererseits nicht all zu schlimm finde, da man ja hinten das Glossar hat und einige in den anderen Teilen, der Reihe, bestimmt nochmal erscheinen werden. Ich gebe zu, dass es ein schwieriger Schritt ist mit dem ersten Teil einer Reihe alle Anforderungen und Wünschen gerecht zu werden aber dennoch hat Rick Riordan es geschafft und erweckt grandios die nordische Mythologie zu Leben.

 

Magnus

Mit “Magnus Chase – Das Schwert des Sommers” beginnt Rick Riordan eine weiter, gelungene Reise in eine neue Mythologie. Der Autor bleibt sich selbst, seinem witzigen Schreibstil und dem ein oder anderem Muster sehr treu. Obwohl es viele ähnliche Situationen und Charaktere gibt überzeugt der Roman mit seiner Einzigartigkeit und lässt den Leser von einer anderen, unbekannten Welt träumen.
Gerade weil es, in meinen Augen, recht wenige gute Bücher über die nordische Mythologie gibt bin ich total begeistert davon was er geschaffen hat. Rick Riordan kann wiedereinmal mit seiner sehr guten Recherchearbeit überzeugen.

Fans der Percy Jackson Reihe werden Magnus Chase garantiert mögen, da er sehr stark an den griechischen Halbgott erinnert. Aber auch diejenigen, die ein gutes Jugendbuch zu schätzen wissen oder die nordische Mythologie mögen sollten um dieses Werk keinen all zu großen Bogen machen! Es lohnt sich definitiv bei Magnus mal vorbei geschaut zu haben.

 

  

*Mit einem Klick auf das Cover gelangt ihr zu der jeweiligen Rezension
**Bildquelle der Coverbilder ist die Seite vom Carlsen Verlag (hier)

 

  1. Huhu,

    dass ist jetzt schon die zweite positive Rezension zu Magnus Chase die ich bei #litnetzwerk lese. Ich denke ich werde dieses Buch definitiv demnächst mal lesen. Wobei Percy Jackson auch noch auf meine Liste steht :D

    Liebe Grüße,
    Lena

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