Autor: Stephan Reich
Titel: Wenn’s brennt
Erscheinungsdatum: Februar 2016
Seitenzahl: 236
Verlag: DVA Verlag
Kaufen: Paperback 14,99€ (hier)
ISBN: 978-3-421-04698-7
Bildquelle: Random House Webseite
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern als die Leserunde zu “Wenn’s brennt” von Stephan Reich auf Lovelybooks angekündigt worden ist. Die Anzahl an verfügbaren Exemplaren war wie immer nicht sonderlich hoch aber dennoch habe ich mein Glück versucht und mich beworben. Leider hat es mit der Leserunde nicht geklappt.
Vor einigen Wochen hat das Buch, über das Bloggerportal, dennoch den Weg zu mir gefunden und irgendwie hat es mich gefreut.
Die meisten Bücher, die im Internet meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen schaffen das nur durch einen interessanten oder ansprechenden Einband. Komischerweise war das hier nicht der Fall. Der Klappentext war für mich der Ausschlaggebende Punkt.
Es wurde damit geworben, dass es sich um eine besondere Freundschaft handelt, die zu zerbrechen droht. Die meisten, mich mit eingeschlossen, kennen wahrscheinlich diese Frage(n) “Was passiert mit der Freundschaft nachdem man seinen Abschluss gemacht hat und alle in verschiedene Richtungen gehen? Wird sie bestehen?”.
Meine Neugier war geweckt, ich wollte wissen ob Finn und Erik es schaffen trotz getrennter Wege ihre Freundschaft aufrecht zu erhalten und wie es ihnen dabei ergeht.
Nina anrufen.
Nicht in dieses Auto steigen. Ich will mich aufsetzen, aber etwas drückt mich nach unten. Kann kaum atmen, nix sehen, oh boy, mein Schädel, nur die Beule in meiner Tasche, wo mein Handy ist, und die Flecken, ganz war und ganz weich.
Nina anrufen.
Zwei Freunde und ein letzter gemeinsamer Sommer,
nach dem es nie wieder so sein wird wie zuvor
Sommer in der Provinz. Seit Kindheitstagen sind Erik und Finn beste Freunde, aber nach den Ferien werden sich ihre Wege trennen: Während Erik eine Lehre bei seinem Vater auf dem Postamt beginnt, muss Finn die Schule wechseln und nach Hamburg ziehen. Jetzt bleiben den beiden sechs Wochen, in denen sie es noch einmal so richtig krachen lassen wollen – doch je näher der Abschied, desto düsterer die Stimmung. Die Partys werden zu Saufgelagen, Streiche zu Straftaten, und das Gefühl der unendlichen Freiheit weicht der Angst vor der Zukunft ohneeinander. Bis irgendwann nicht mehr klar ist, ob Erik und Finn dasselbe meinen, wenn sie vom Ende der gemeinsamen Zeit sprechen …
Hart, unsentimental und berührend, mit Witz und einem guten Ohr für blitzschnelle Dialoge, erzählt Stephan Reich von der Jugend, der Liebe und – vor allem – von einer besonderen Freundschaft.
Seit ich über Bücher schreibe habe ich sehr, sehr selten eines erwischt was ich absolut nicht mochte bzw. mit dem ich auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen bin.
Der letzte Reinfall, ich nenne das jetzt mal so, war mit “der Leuchtturmwärter” von Camilla Läckberg (mein Beitrag). Damals hatte ich das unglückliche Händchen und habe den achten Teil einer Reihe erwischt. Wie ihr euch vorstellen könnt haben mir sämtliche Grundlagen von den Vorgänger Teilen gefehlt und somit war das Lesen von diesem Teil ein kleines Desaster.
Dieses Mal sehe ich mit einem anderen wieder vor dem selben Problem: Wie verfasse ich eine Rezension zu einem Buch, welches mir absolut nicht gefallen hat? Seit Wochen schiebe ich nun die Rezension vor mich hin oder finde nicht die passenden Worte. Ich hoffe, dass ich nicht zu hart mit meiner Kritik bin. Man merkt aber schnell, auf einem gemeinsamen Nenner bin ich mit “wenn’s brennt” nicht gekommen.
Betrachtet man das Cover nach dem Lesen noch einmal gründlich so geht einem schnell das Licht auf, dass der Becher wahrscheinlich die ganze Trinkerei in dem Buch andeuten soll. Schaut man sich den Einband jedoch ohne Vorwissen an so ist man einfach nur beeindruckt. Nichts desto trotz gefällt mir das Cover, obwohl die Geschichte nicht so meine ist. Besonders die Farbgebung gefällt mir total und hätte mich früher oder später zum Buch angelockt.
Die Art und Weise wie Stephan Reich “wenn’s brennt” geschrieben hat, ist mir bisher noch nie begegnet. Seine Sätze sind richtig kurz und knackig geschrieben, sodass es einem vorkommt als würde alles ziemlich schnell ablaufen. Anfangs hatte ich durch diese schnellen, kurzen Sätze ziemliche Probleme ein für mich geeigneten Leserhythmus zu finden doch irgendwann gewöhnt man sich einfach an das Tempo.
Die Geschichte wird aus der Sicht von dem 16 jährigem Erik erzählt und die Sprache hält sich auch konsequent an das Alter. Obwohl ich eigentlich keine Probleme mit manchen Ausdrucksweisen von Jugendlichen habe hat mich es dann irgendwann angefangen zu nerven, dass ständig Ausdrücke wie z.B. fick dich, alter, halt die fresse, ey, usw. drin vorkamen. Klar, es macht die Geschichte so authentischer aber dennoch fängt es ab einem gewissen Punkt an zu nerven und diesen hat die Geschichte bei mir ziemlich schnell überschritten.
Meine anfängliche Frage mit der ich mich in die Geschichte gestürzt habe wurde mir in meinen Augen nicht beantwortet. Stattdessen habe ich mit Erik, Finn und den anderen ihre letzten Sommerferien erlebt.
Nüchtern ausgedrückt bestanden die Sommerferien von ihnen aus trinken (saufen) – kiffen – etwas anstellen- party- trinken (saufen) – kiffen – etwas anstellen und eine Priese an Welthass. An wenigen Stellen, in denen mal nicht nur gekifft oder getrunken wird, sieht man auch einige Probleme mit denen die Protagonisten zu kämpfen haben. So belastet es Finn, dass er bald von seinen Freunden wegziehen muss und bringt dadurch einige Situationen zum eskalieren. Unter den Launen von Finn leidet, meiner Meinung nach, Erik am meisten da er so zwischen zwei Stühlen sitzt und sich entscheiden muss welches Problem er angeht und für wen er sich entscheidet.
Nach dem ich das Buch zugeklappt und drüber nachgedacht habe, hatte ich nicht wirklich das Gefühl die Geschichte nicht wirklich beendet zu haben. Bei mir bleibt eher das Gefühl mitten in eine Geschichte hinein geschmissen und dann irgendwann herausgerissen worden zu sein.
Wer hier auf eine stimmige Geschichte erwartet mit einem richtigen Anfang und einem angeschlossenem Ende, der liest das Buch vergebens.
Obwohl mich das Thema am Anfang sehr interessiert hat und alles ziemlich authentisch geschrieben ist konnte mich “wenn’s brennt” nicht wirklich überzeugen. Ich habe einfach zu oft ans Abbrechen nachgedacht und Spaß am Lesen hatte ich nicht wirklich.
So sind, während dem Lesen, meine Erwartungen an das Buch immer schneller verpufft bis ich nur noch darauf gewartet habe endlich fertig zu sein. Aus diesem Grund würde ich persönlich von dem Buch abraten, doch es gibt aber auch einige, die das Buch so richtig feiern und gut finden. Man muss also das Risiko eingehen und sich selbst eine Meinung bilden um zu wissen zu welcher Gruppe man gehört.
Obwohl mich das Buch nicht sonderlich begeistern konnte möchte ich dem DVA Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar danken!
Huhu Kaddy,
ich habe das Buch noch zu Hause im Regal stehen. Habe ich in der Lovelybox vor ein paar Monaten gewonnen.
Durch deinen ehrlichen Beitrag weiß ich jetzt, dass ich mich momentan noch nicht mit diesem Buch befassen werde.
Habe momentan sowieso eine ziemliche Leseflaute (Komme nicht in Gang). Da wäre das dann eher schlecht ;)
Somit hast du mir mit diesem Beitrag sehr geholfen :)
Liebe Grüße
Nadine
Hallöchen :)
Also von dem Buch war ich echt null begeistert aber manchmal unterscheiden sich ja die Geschmäcker sehr. Ich hab es ja als Rezi Exemplar bekommen und mir gedacht “Aaaaachh…das Buch ist so dünn, das bekommst du ganz schnell gelesen”.
Pustekuchen!
Hab mir echt durchgekämpft, wenn du also mit deiner Leseflaute zu kämpfen hast, dass lass das Buch noch etwas stehen. Hab da eh so meine Befürchtung, dass man manche Bücher zu einer bestimmten Zeit lesen sollte. Fast wie bei einem guten Wein, der noch reifen und zur richtigen Zeit genossen werden muss ;)
Ich würde dir zu Anima raten. Lese ich ja gerade und es ist so ein süchtig machendes Buch…hab so langsam Angst es zu beenden, weil mir die Geschichte echt gefällt.
Halli Hallo ;)
Ja, ich glaube an der Theorie ist was dran. Mir ist auch schon aufgefallen, dass manche Bücher einfach nicht zum Zeitpunkt des Lesens passen. Man ist dann wahrscheinlich einfach gerade nicht in der richtigen Stimmung dafür. Ich habe mich da sonst dann immer durchgekämpft. Aber ich glaube fast, es ist besser das Buch beiseite zu legen und einfach es zu einem späteren Zeitpunkt noch mal damit zu versuchen. Ein Versuch wäre es wert. Ich teste das mal ;)
Anima…hmm… da habe ich noch gar nichts von gehört. Das schaue ich mir gleich mal direkt an. Allerdings darf ich ja diesen Monat erst mal kein neues Buch kaufen. Ich hoffe ja einfach auf einen Buchgutschein zum Geburtstag diesen Monat :D