Bild © Penguin Books
Seit einigen Jahren schaue ich regelmäßig die YouTube Videos von Zoella an. Mittlerweile gehört sie zu den (britischen) YouTuber bei denen ich regelmäßig vorbei und die Videos anschaue. Als sie voller Freude verkündet hat, dass sie dabei ist ein Buch zu schreiben war ich ehrlich gesagt doch sehr neugierig wie es sein und über was sie schreiben wird. Der Titel “Girl Online” lies anfangs die Vermutung aufkommen, dass sie über sich selbst geschrieben hat da sie neben ihrem YouTube Kanal auch einen Blog hat. Dank meiner großen Neugier (und ein wenig weil ich ein Fan von ihr bin) musste ich mir das Buch natürlich vorbestellen und hab mich gefreut als ich es dann auch hatte.
Unter dem Namen Girl online schreibt die 15-jährige Penny einen Blog über die täglichen Dramen in der Schule. Über Jungs, über ihre verrückte Familie – und über die Panikattacken, die sie seit einiger Zeit immer wieder bekommt. Außer ihrem besten Freund Elliot weiß niemand, wer die Autorin dieses Blogs ist, dessen Fangemeinde immer größer wird. Im wirklichen Leben sinkt Pennys Fangemeinde dagegen nach einem megapeinlichen Auftritt in der Schule weit unter Null. Da kommt ein Auftrag der Eltern in New York gerade recht. Penny darf mitkommen und trifft den hinreißenden Noah, der Gitarre spielt und in den sie sich sofort verliebt. Die beiden verbringen Weihnachten und ein unvergessliches Silvester zusammen. Doch erst als sie wieder nach Hause kommt, erfährt Penny, dass Noah ihr nicht alles erzählt hat …
Das Cover von dem Buch ist ganz nett und schlicht gehalten. Es ist eine Collage aus einigen Polaroids die zum Inhalt des Buches passen. Durch einen Instagram Wettbewerb gibt es für die amerikanische und britische Version einen kleinen Unterschied im Cover (das Polaroid rechts unten). Ich finde diese kleine Geste recht süß von ihr da die Gewinner jetzt noch mehr einen persönlichen Bezug zum Buch haben. Alles in allem ist es ein schönes Cover, das sehr gut zum Inhalt des Buches passt jedoch keine Neugier weckt es unbedingt lesen zu wollen. Die einzelnen Seiten des Buches sind ebenfalls schlicht gehalten, wobei man bei dem Titel jedes Kapitels durch die andere Schriftart etwas an Gestaltung entdecken kann. In den Fußzeilen findet man rechts den Namen der Autorin und links den Titel vom Buch, was ich persönlich unnötig finde da man ja weiß welches Buch man liest und nicht immer wieder daran erinnert werden muss. Ich frage mich ob es nur so in der amerikanischen Version ist, die ich habe, oder auch in der britischen. Mich spricht die Gestaltung der Seiten jetzt nicht so an.
“Girl Online” hat einen ziemlich einfachen Schreibstiel was dazu führt, dass man das Buch ziemlich gut und schnell lesen kann. Die englischen Sätze waren auch nicht all zu kompliziert formuliert (bis auf ein paar Redewendungen) und es wurden zum größten Teil alltägliche englische Vokabeln hier verwendet sodass jeder mit “nur” Schulenglisch Niveau es ohne große Probleme lesen kann. Klar, wer die englische Sprache nicht mag und sich generell schwer tut mit englisch, der wird sich dann wahrscheinlich die deutsche Version kaufen. Das Buch thematisiert das bloggen bzw. wie Penny (die Protagonistin) damit anfängt und was es für sie bedeutet sowie Panikattacken. Diese zwei Hauptthemen finde ich ziemlich interessant, da ich seit fast drei Jahren (mehr oder weniger regelmäßig) blogge und durch die YouTube Videos von Zoe etwas von ihren Panikattacken mitbekommen habe. Allerdings hatte ich nie so wirklich ein Bild davon wie solche Panikattacken ausschauen bzw. diese sich für den Betroffenen anfühlen. Als betroffene kann Zoe Sugg also am besten davon berichten was sie auch echt gut gemacht hat. Was ich allerdings richtig schade finde ist, dass die Geschichte über Penny so einfach geschrieben ist dass man kaum Abwechslung hat bzw. man schon zum Großteil vorher weiß wie die Geschichte weiter geht/ wie sie dann enden wird. Was ich am meisten schade finde ist, dass die Emotionen gefehlt haben und erst ab dem letzten viertel des Buches ein paar wenige kommen. Es hat dadurch auf mich wie ein zu lang geratener Aufsatz gewirkt der den Leser nicht wirklich berührt. Eine Zeit lang habe ich gedacht, dass die Geschichte nur abgeändert von Zoe erzählt da es einige Parallelen zu ihrem Leben gibt wie z.B. das bloggen, die Stadt Brighton oder der Bruder. Trotz der Tatsache das eine sehr gute und bekannte Ghostwriterin (Siobhan Curran) an dem Buch von Zoe Sugg mit geschrieben haben soll war die Geschichte, für mich, jetzt nicht gerade facettenreich und emotionslos, sodass man das Buch auch einfach so mal zur Seite legen kann ohne dieses Gefühl es unbedingt lesen zu wollen/müssen.
Das Buch kann ich nicht mit ganzem Herzen weiterempfehlen aber andererseits ist es auch nicht so schlecht um zu behaupten dass man es lieber nicht lesen sollte, weil es zwar eine schöne Geschichte ist, man erlebt mit Penny wie sie das bloggen anfängt und wie sie lernt mit ihren Panikattacken umzugehen aber es fehlen für mich einfach zu sehr die Emotionen.
Eure Kaddy